Diagrammatik matrixialer Ökologie

Das Seminar „Diagrammatik matrixialer Ökologie: phylogenetische Endo-relationen“ will die Veranstaltung „Drei Ökologien, Doing, Thinking, Seeing in the world“ mit einem onto-ökologischen Ansatz von Endo-Relationen anhand der Kategorie des Matrixialen ergänzen.

Das Matrixiale ist die Gattung (genos) aller Arten von Müttern. Es handelt sich um eine unvollständige Menge, die jede mögliche Art von Mutter umfasst, nämlich Mutter-Tier, Mutter-Erde, Mutter-Mineral, Mutter-Pflanze, Mutter-Mensch, Mutter-Zelle, Mutter-Metall etc., deren spezifische Differenz durch den Prozess der Individuation mittels Einbettung gekennzeichnet ist. Die Gattung (genos) das Matrixiale ist hier nicht zweiwertig bestimmt, das heißt, ihr ist kein zweites Geschlecht entgegengesetzt, etwa ein entgegengestellter Vater. Das Matrixiale bildet vielmehr eine Verwandtschaft (phylum) aller Arten von Müttern, die miteinander durch eine Innerlichkeitsbeziehung verbunden sind. Die Mutter-Zelle ist der Mutter-Pflanze und dem Mutter-Tier innerlich, der Mutter-Mensch ist der Mutter-Pflanze äußerlich, doch das Mutter-Tier innerlich etc. In dieser Hinsicht bestimmen die inneren Beziehungen zwischen unterschiedlichen Arten von Müttern eine neue Organisation von Geschlecht, dessen Phylogenese hier anhand ontologischer, ökologischer und epistemologischer Postulate darzustellen ist.

Folglich und ausgehend von der matrixialen Geschlechtsordnung besteht die Absicht, hier auf zwei Postulate der Matrixialität einzugehen: 1) ein ökologisch-ontologisches und 2) ein epistemologisches. Erstens bezeichnet das Endomilieu die ontologische und ökologische Bestimmung jeder Art von Mutter: ontologisch, weil das Werden (Ontogenese) jeder Individuation in eine Umwelt eingebettet ist, die wiederum in einem übergeordneten Mutter-X (Milieu) platziert ist. Und ökologisch, weil die Relationalität und Bezüglichkeit die Konditionen des jeweiligen Werdens sind. Zweitens bestimmen das Endomilieu und Endobeziehungen das epistemologische Problem, die Wahrnehmung der Umwelten, an denen man teilhat. Der Vorschlag eines „kooperativen Sehens“ wird hiermit die Paradoxie des Erfassens von Endo-Relationalität nicht aufheben, eher annehmen und mithilfe dessen die ökologische Bedingung jener Art von Umwelten und deren Hybridisierung neu sehen, denken und dementsprechend handeln.

Methodologische Anmerkungen

Dieses Seminar bezweckt eine interdisziplinäre Verflechtung von Wissen. Die Rede von der matrixialen Ökologie kreist um den Begriff ökologische Relationaltiität, der anhand der operativen Epistemologie (Selbstorganisationstheorien), des systematischen Denkens und des ökologischen Wissens behandelt wird.

Allgemeine pädagogische Betrachtung: In Anlehnung an die Lektüre und anhand meiner Präsentation des Themas möchte das Seminar seinen Gegenstand als einen experimentellen Denkraum gestalten, in dem alle Teilnehmer*innen an der Schaffung von Wissen mitwirken.

Das Seminar besteht aus einer Leseklausur, Diskussionen, Vorträgen und Zusammendenken.

Spezifische Lektüre und eine sekundäre Bibliographie werden im Voraus übermittelt.

Keine Vorkenntnisse.

Einführung in die matrixiale Taxonomie

26. Mai 2023, 14:30 - 27. Mai 2023, 13:00

Freitag: 14:30 Uhr – 18:30 Uhr. Samstag: 10:00 Uhr- 13:00 Uhr.

Ontologischer Ansatz: Endo-Milieu und Endo-Relationen.

30. Juni 2023, 14:30 - 1. Juli 2023, 13:00

Freitag: 14:30 Uhr – 18:30 Uhr. Samstag: 10:00 Uhr- 13:00 Uhr.

Freitag: 14:30 Uhr – 18:30 Uhr. Samstag: 10:00 Uhr- 13:00 Uhr.